- 19. November 2010 - Aus dem Präsidium
Am Dienstagabend haben die drei Gemeinderatskandidat/innen der SP Thun an einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit drei Wirtschaftsvertretern die Klinge gekreuzt. Neben vielen Gegensätzen traten auch einige Gemeinsamkeiten zutage. Die Wichtigste davon ist, dass sich die Stadt darum bemühen sollte, eine technische Fachhochschule nach Thun zu holen.
Unter der kompetenten Leitung von Bund-Redaktorin Mireille Guggenbühler haben am Dienstagabend Peter Siegenthaler, Marianne Dumermuth und Martin Allemann, die drei Gemeinderatskandidat/innen der SP Thun, mit Wirtschaftsvertretern diskutiert: Reto Heiz, Präsident der Sektion Thun des Handels- und Industrievereins (HIV) Kanton Bern, Hansulrich Hirt, Präsident KMU Thun und Carlos Reinhard, Unternehmer und FDP-Stadtrat. Reto Heiz betonte gleich zu Beginn, dass sich die Wirtschaftsverbände einen bürgerlichen Stapi wünschten, weil der Wirtschaftspolitik der Bürgerlichen andere Werte zugrunde lägen als derjenigen der SP. „Als Unternehmerin stehe ich ein für hohe Eigenverantwortung, Eigeninitiative und Kreativität“, konterte die selbständige Biologin Marianne Dumermuth. Gewerkschafter Martin Allemann erinnerte daran, dass das bürgerliche Wirtschaftssystem in jüngster Vergangenheit weltweit 11'000 Milliarden Franken gekostet hat.
Für KMU-Präsident Hansulrich Hirt ist die Steuerpolitik ein wesentlicher Grund, warum er sich einen bürgerlichen Stapi und eine bürgerliche Mehrheit in Gemeinde- und Stadtrat wünscht: „Die Stadt sollte einen mutigen Schritt tun und klare Signale geben, damit sich Unternehmer sowohl privat wie geschäftlich für Thun entscheiden“. Peter Siegenthaler wies darauf hin, dass die Bürgerlichen schon längst die Mehrheiten hätten, um die Steuern zu senken oder andere klare Signale zu geben. FDP-Stadtrat Carlos Reinhard konterte, dass sich im Stadtrat nicht immer alle Parteien bürgerlich verhielten, die zum bürgerlichen Lager gezählt würden.
Auf allgemeine Zustimmung stiess Peter Siegenthaler mit einer pointierten Haltung zum Stadtmarketing: „Man muss auch bestehende KMU pflegen und nicht nur neue akquirieren.“ Doch auch bei weiteren Themen waren Gemeinsamkeiten festzustellen. Stadt und Region Thun sollen sich auf ihre Stärken konzentrieren und sich nicht verzetteln, ist eine davon. Oder dass tiefe Steuern grundsätzlich wirkungsvoller und nachhaltiger sind als Steuererleichterungen. Die wichtigste Gemeinsamkeit ist aber die Forderung an die Stadt Thun, alles daran zu setzen, eine technische Fachhochschule nach Thun zu holen. „Die Wertschöpfung einer Fachhochschule ist deutlich höher als diejenige im Tourismus“, äusserte sich Reto Heiz dazu. „Grosse Unternehmen wir MeyerBurger müssen ihr Personal zum Teil in Zürich rekrutieren, weil hier eine technische Fachhochschule fehlt“, ergänzte Marianne Dumermuth.
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