An ihrer Mitgliederversammlung sprechen sich die SP-Mitglieder einstimmig gegen die AHV-Vorlagen und die Verrechnungssteuerreform aus und befürworten die Massentierhaltungsinitiative sowie die kantonale Vorlage zum Stimmrechtalter 16. Nach eingehender Diskussion entschied sich die SP grossmehrheitlich für die Unterstützung der Kandidatur von Andrea de Meuron für die Stadtpräsidiumswahl 2022.
Frauen erhalten durchschnittlich 40 Prozent weniger Rente, obwohl sie gleich viel arbeiten wie Männer. Doch sind die Berufe, welche mehrheitlich von Frauen ausgeübt werden, schlecht bezahlt. Frauen übernehmen zudem den Hauptteil der unbezahlten Arbeit und üben auch deshalb oft Teilzeitpensen der bezahlten Arbeit aus. «Bevor diese Ungerechtigkeiten nicht behoben sind, kommt eine AHV-Reform auf dem Buckel der Frauen nicht infrage», erläuterte Co-Präsidentin Alice Kropf. Zudem trifft die Erhöhung der Mehrwertsteuer Wenigverdienende besonders hart.
Auf ebenso einstimmige Ablehnung stiess die Verrechnungssteuerreform. Co-Präsident Claudius Domeyer zeigte auf, dass die bürgerliche Salamitaktik das Ziel verfolgt, das Kapital steuerlich weiter zu entlasten und nur noch Arbeit und Konsum zu besteuern.
Auf Zustimmung stiessen die Massentierhaltungsinitiative sowie die kantonale Vorlage zu Stimmrechtalter 16.
Die SP Thun begrüsst, dass der Stimmbevölkerung dank der Stadtpräsidiumskandidatur von Andrea de Meuron eine Auswahl unterbreitet wird. Ein grünes Stadtpräsidium steht zudem im Einklang mit dem Wahlziel des Erhalts der rotgrünen Mehrheit im Gemeinderat. Die grossmehrheitliche Unterstützung für de Meuron für die Wahlen 2022 spiegelt zudem die gute Zusammenarbeit der SP und der Grünen wider.
Thun, 8. September 2022